Berg- und Tal Cup – immer diese Schilder…
Am Samstag war es nun endlich soweit. Endlich wieder ein Turnier bei uns auf unserem wunderschönen Vereinsgelände. Gemeinsam mit dem HSZ Emmendingen veranstalteten wir das Rally Obedience Turnier „Berg- und Tal-Cup“. Wir sind auf dem Berg und die Emmendinger sind im Tal. Es gibt natürlich Einzelwertungen, aber auch eine Cup-Wertung für die Starter, die sich am ganzen Wochenende dem Urteil der Richter stellen. An diesem Wochenende waren es der Leistungsrichter Willy Bauer und sein Richteranwärter Olaf Riemer.
Was ist denn nun eigentlich Rally Obedience?
Die Frage stellt sich so mancher und hat dann gleich die Vorstellung von einer sehr sportlichen und actionreichen Sportart im Kopf. So quasi Agility mit Autorennen gekreuzt. Nee, das ist es nun doch nicht. Es ist ein Unterordnungsparcours mit vielen kleinen Tücken und Anforderungen an die Teams. In den höheren Klassen ist ein Sprung dabei und es gibt viele Varianten, die absolviert werden müssen. Auf jeden Fall ist es sehr interessant zum Zugucken und das schöne ist, dass der menschliche Partner auf den tierischen sehr gut eingehen und ihn motivieren kann. Es gibt insgesamt 5 verschiedene Klassen: Senioren für die Hunde ab 8 Jahren, Beginner für die Newcomer, Klasse 1 für die schon etwas erprobten, Klasse 2 für die anspruchsvollen und Klasse 3 für die Profis. Von unserem Verein waren insgesamt 5 Starter mit 6 Hunden in 3 Klassen dabei.
Klasse 2 und auf geht’s
Simone und ihr Leon wagten sich in Klasse 2 an den Start, nachdem die beiden in Klasse 1 mehrere 100 Punkte Läufe absolviert hatten. Es sah so gut aus. So perfekt und hätte den Sieg bedeuten können, wenn Simone nicht ein Schild überlaufen hätte. Ja, hätte… Der Richter konnte seinen Augen nicht trauen, als sie so perfekt lief und bis auf einen klitzekleinen Fehler den wunderschönsten und harmonischsten Lauf hatte und dann an einem Schild vorbeilief, als interessierte es sie nicht. Naja, sie hatte es schlichtweg übersehen. So was kommt vor. Dieses Schild war aber auch gemein, denn es kostete Simone und Leon glatte 10 Punkte und somit landeten die beiden mit 89 Punkten auf dem sehr undankbaren 4. Platz.
Sandra und Shiva hatten sich nach 2jähriger verletzungsbedingter Pause kurzerhand in Klasse 2 angemeldet. Zuletzt waren sie erfolgreich in Klasse 1 gestartet und gingen mit der Einstellung „Hopp oder Top“ an den Start. Da Shiva sich sehr schnell verunsichern lässt, ist es tatsächlich das beste, einfach loszumarschieren. An Simones Schicksalsschild verhedderten sich Sandra und Shiva ebenfalls, da sie es zwar machten, aber Sandra stehen blieb und sie hätte weiterlaufen müssen. Das kostete teure 10 Punkte. 5 weitere Punkte verlor sie durch eine Wiederholung. Der Rest der Punkte verbummelten die beiden durch ungenaue Winkel und ein bisschen Gewusel, waren aber mit 79 Punkten nicht unzufrieden.
Klasse 1 oder 1. Klasse
Beatrix und Maila kamen, sahen und siegten. Die beiden fungierten als eine Einheit, während sie ihren Parcours absolvierten. Beatrix liegt es in ihrer Natur, sich exakt und genau zu bewegen und Maila war schon als Junghund ein kleiner Streber, die ihrem Frauchen gefallen wollte. Die beiden arbeiten auch ohne viel Gezappel oder Animation zusammen und sind hochmotiviert dabei. Zwei kleine Schnitzer leisteten sie sich unterwegs, aber mit 98 Punkten kamen die beiden in einer sehr flotten Zeit ins Ziel und konnten sich als Sieger feiern lassen.
Nicole und Holly haben eine kleine Pechsträhne zu verzeichnen, da Holly seit einiger Zeit humpelt und die zwei deshalb öfter Pausieren müssen. Trotzdem ist Holly mit Begeisterung dabei, wenn es darum geht, mit ihrem Frauchen was zu erleben. Leider läpperten sich viele Kleinigkeiten aneinander und obwohl sie sich keine so großen Schnitzer leisteten, verloren sie an dem einen oder anderen Schild jede Menge Punkte. Es ist auch immer ein bisschen Auslegungssache, ob ein Richter manche Dinge abzieht oder ob es ihn nicht stört, wenn mal ein Bogen etwas größer gerät oder eine Übung nicht so schnell ausgeführt wird. Hier hatten die beiden Pech und jedes Bisschen wurde ihnen abgezogen.
Andy und ihre Elena hatten mehrere kleine Diskussionen auszufechten. Elena hatte sich in ihren hübschen Kopf gesetzt, dass sie nicht liegen wollte und blieb beharrlich sitzen, obwohl Andy ein Platz einforderte. Durch diese Dickköpfigkeit des sonst so lieben Hündchens verloren die beiden jede Menge Punkte, da ein Sitz nunmal kein Platz ist, auch wenn Elena dieser Meinung war. Andy sah es mit Humor und meinte, dass schlimmer immer geht. 🙂 Elena ließ sich aber bis auf diese kleine „Frechheit“ nicht ablenken und blieb immer brav im Fuß ohne einen Blick rechts oder links.
Beginner – Auftritt Krissy
Krissy ist ein auffallend knuffiger Wuschelhund mit viel Temperament. Andy hatte sich zwar angemeldet, aber gleich gesagt, dass sie nur Turniererfahrung sammeln wollte und deshalb mit Leine und Leckerchen führte. Nun erlebten wir eine sehr schöne Trainingseinheit, denn der Leistungsrichter Willy Bauer, der eigentlich ziemlich streng richtet und trotz viel Humor eher etwas zurückhaltend mit den Kommentaren ist, begann Andy und Krissy zu coachen und gab ihr bereitwillig jede Menge Tipps, während die beiden den gestellten Beginnerparcours absolvierten.
Ab in die Talsohle
Als einzige von uns machte sich Simone am Sonntag auf den Weg nach Emmendingen, um auch den Tal-Teil zu laufen. Es lief wunderbar und beide zeigten wieder akkurate Winkel, schnelle Kommandofolgen und eine sehr schöne Vorführung. Leider wurde ihnen diese Akkuratesse zum Verhängnis, denn als Leon bei einem Platz ein bisschen stemmte, wurde ihm das prompt mit 6 Punkten gezogen. Simone war natürlich ziemlich geknickt, dass sie schon wieder wegen einer Kleinigkeit so viele Punkte verloren hatte. Dennoch erreichten die beiden in der Gesamtwertung einen hervorragenden 2. Platz und können zufrieden auf das Wochenende zurückblicken.