Tag der offenen Tür
Nach monatelangen Bauarbeiten und wochenlangen Vorbereitungen war es endlich so weit. Wir präsentierten unseren Verein in seinem neuen Zuhause der breiten Öffentlichkeit. Trotz einer großartigen Vorbereitung (doch, da müssen wir uns alle loben) waren wir natürlich nervös ohne Ende. Das Wetter war eigentlich auch miserabel angesagt und es wurde nicht nur der eine oder andere bange Blick zum wolkenverhangenen Himmel gehoben. Aber wir hatten wirklich Glück oder einen dicken fetten Stein im Brett vom Wettergott. Es regnete nicht wie angekündigt, sondern nieselte nur kurz und dann kam sogar zwischendurch die Sonne raus.
Aber mal zum Programm. Wir starteten schon früh um 10 Uhr mit einem Sektempfang und er einen oder anderen Rede. Es herrschte Einigkeit, dass unser Vereinsheim einfach großartig ist und wir alle toll zusammen gearbeitet haben. Da können wir eigentlich nur zustimmen, wenn auch der eine oder andere wehmütige Blick zum alten Vereinsgelände schweift. Wir hatten dort ja auch eine großartige Zeit. Doch, jetzt wurde unser neues Vereinsheim und der Platz sowie einige Hunde gesegnet und es steht einem wundervollen neuen Kapitel nichts mehr im Wege. Wie Segnung? Ja, wir haben uns eigens eine Segnungsbevollmächtigte kommen lassen, damit nix mehr schief geht.
Gruppenvorstellungen
Jetzt wurde es interessant für unsere Besucher, denn wir stellten unsere einzelnen Gruppen mit kleinem Programm vor. Den Anfang bildeten die Youngsters und so strömten die neugierigen Hundefreunde zu unserem frisch eingezäunten Welpenbereich und konnten die niedlichen erst wenige Monate alten Hundekinder bei ihren ersten Übungseinheiten beobachten. Welpen sind einfach immer die Publikumslieblinge.
Nach den Welpen ging es gleich eine Stufe weiter zu unseren Junghunden. Wir haben sage und schreibe 5 Junghundegruppen und somit jede Menge „Halbstarke“ auf dem Platz. Aber sie machen es alle toll und arbeiten gut mit. So konnten auch unsere Raudis zeigen, was sie schon gelernt haben und haben bewiesen, dass auch ein Teenie mit dem Kopf voller Hormone ein ansprechendes Training absolvieren kann.
Im Anschluss wurde die tolle Terrasse gestürmt und unsere Küchencrew herausgefordert. Schließlich wollte jeder den Magen füllen und bei einer reichen Auswahl an Salat, Pommes, Fischnuggets, Currywurst und vielem mehr blieb niemand hungrig. Da natürlich auch der süße Zahn befriedigt werden möchte, hatten wir auch reichlich Kuchen und Nachtisch zur Auswahl. Merklich rundlicher ging es nun zu den Sportgruppen.
Sportgruppenvorführung
Den Anfang bildete die Agility-Gruppe, die mit kleinen Personalproblemen zu kämpfen hatte, da gleich drei Hündinnen beschlossen hatten, jetzt wäre der perfekte Zeitpunkt für eine Läufigkeit. Zwei weitere Hunde hatten sich im Vorfeld verletzt und waren noch nicht wieder fit, aber die anderen zeigten ihr Können und die quirligen Hunde hatten schnell die Zuschauerherzen gewonnen. Agility ist durch die vielen unterschiedlichen Hindernisse und Parcoursmöglichkeiten sehr vielfältig und abwechslungsreich, fordert aber von Hund und Mensch höchste sportliche Fitness. Im Agility ist die Parcoursgestaltung einigen Regeln unterworfen und ansonsten der Phantasie des Richters überlassen. Je höher die Leistungsklasse, umso schwieriger und schneller werden die Parcours, die mit vielen kleinen „Fallen“ gespickt sind, d.h. den Hund über ein falsches Hindernis verleiten. Es zählt also nicht nur die Geschwindigkeit und Agilität, sondern auch die Konzentration und die Präzision, um sich vorne platzieren zu können.
Nun ging es zum wesentlich besser besetzten Turnierhundesport (THS). Die sehr große Gruppe war nahezu vollzählig angetreten und zeigte eindrucksvoll den hohen Trainingsstand im sportlichen Bereich. Sie sind sehr schnell und gewandt und konnten auch die Unterordnung überzeugend und mit viel Freunde präsentieren. Auch der sportlicher Teil war ausgesprochen beeindruckend, da die unterschiedlichsten Hunde ihre Distanzen mit äußerster Konzentration und Präzision absolvierten, obwohl sich die Zuschauer am Rand drängelten. Im THS wird alles in klaren Strukturen absolviert, keine engen Kehren oder unbekannte Parcours, sondern festgelegte Strecken, die mit Präzision und hoher Geschwindigkeit überwunden werden müssen. Hund und Mensch brauchen ebenfalls höchste sportliche Fitness. Es ist quasi die Leichtathletik des Hundesports.
Inzwischen hatte die Rallye Obedience Gruppe ihren Parcours aufgebaut und demonstrierte eindrucksvoll den hohen Trainingsstand, als die Hunde nacheinander ihre Übungen absolvierten. Die Hunde kreiselten um ihre Besitzer, mit ihren Besitzern oder warteten brav auf das nächste Kommando, während sie keinen Blick von ihrem Menschen abwandten, um ja nicht den nächsten Einsatz zu verpassen. Die Zuschauer waren sehr beeindruckt vom Gehorsam und der Geschwindigkeit, mit der die Kommandos ausgeführt wurden und dabei blieb alles spielerisch und fröhlich für den Hund. Rallye Obedience ist für so ziemlich jederhund geeignet. Es wird keine sportliche Höchstleistung erwartet, sondern allerhöchste Präzision und doch alles spielerisch. Auch gehandicapte Hunde und Menschen können im Rallye Obedience sehr erfolgreich sein.
Nun ging es weiter zum Longieren und dort konnte die Gruppe gleich viele bewunderte Blicke auf sich ziehen, da die Hunde total entspannt aneinander vorbei oder miteinander um die Ringe kreisten. Trotz der großen Ablenkung der Zuschauer und der Zuschauerhunde blieben sie konzentriert am Ring und vollführten in hohem Tempo koordinativ die schwierigsten Übungen. Über Sprünge, durch Tunnel, Begegnungen mit den unterschiedlichsten Hunden, sich gegenseitig umkreisen oder um Pylonen, alles stellte kein Problem für die Longiergruppe dar. Longieren ist eine tolle Möglichkeit die Kommunikation und Bindung zwischen Hund und Mensch zu verbessern und zu vertiefen. Es ist für nahezu jeden Hund geeignet und bietet sich auch für die Rehabilitation nach einer Verletzung an. Durch die leichte und lockere Bewegung, die dem Bewegungsapparat des Hundes entgegenkommt und ihn kopfmäßig gut auslastet, kann auch ein Hund, der sonst vielleicht nicht viel Gassi gehen darf, seine Muskeln auslasten und wird auch nicht unruhig, weil er gerne etwas mehr machen möchte.
Mitmachparcours
Nun durften auch die Besucherhunde etwas machen. Wir hatten uns mehrere lustige Spiele ausgedacht, die in Form einer kleine Rallye absolviert wurden. War eine Station besetzt, konnte man gleich weiter zur nächsten und die vorherige Station eben später nachholen. Mit viel Spaß und Begeisterung kamen die vormaligen Zuschauer nun voll auf ihre Kosten und durften zum Beispiel schätzen, welches Leckerchen ihr Hund nun wohl zuerst nehmen würde, ob er sein Herrchen/Frauchen schnell zwischen drei vermummten Personen rausfinden würde oder ob er sich über verschiedene Hindernisse locken lassen würde.
Die Teilnehmer bekamen jeder ein Punktekärtchen und durfte sich dann auf den Weg machen. Unsere Teams hatten sich über das gesamte Gelände verteilt, so dass jeder genug Platz um sich herum hatte, um sich voll und ganz auf seinen Hund und die momentane Aufgabe zu kümmern. Erst waren kleine Hindernisläufe zu absolvieren, die für Jederhund möglich waren. Dann kam das Hütchen-Spiel. Der Mensch und zwei Helfer versteckten sich unter Bettlaken, vertauschten ihre Position und gingen in die Hocke. Der Hund musste nun seinen Menschen finden. Die meisten Hunde stürmten ihren Menschen regelrecht über den Haufen. Die feine Nase lässt sich nicht so leicht täuschen. Beim Schätzspiel wurden dem Hund Käse, Leckerchen und Nassfutter angeboten und der Mensch musste die Schätzung abgeben, auf welche dargebotene Leckerei der Hund wohl zuerst abfahren würde. Insgesamt waren es sechs sehr verschiedene Spiele, die wie vorbereitet hatten und die sehr gerne angenommen wurden.
Den ganzen Tag über lieferte das Küchenteam Höchstleistungen ab und verköstigte sowohl Teilnehmer als auch unser Team auf dem Platz mit den leckersten Köstlichkeiten. Unser Fazit des Tages war, dass wir auf jeden Fall wieder einen Tag der offenen Tür machen wollen, da es uns allen sehr viel Spaß gemacht hat.