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Nervenflattern unter wachsamen Augen

Früh am Samstag vormittag versammelten sich die hoffnungsvollen Prüflinge. 8 Teams stellten sich den wachsamen Augen der Richterin Tanja Fischer, um ihre Begleithundeprüfung abzulegen. Angefangen mit der Unbefangenheitprobe, bei der Zuschauer und Helfer kreuz und quer herumliefen und jeder Prüfling einzeln mit seinem Hund mittendurch ging und im Durchflug von der Prüferin die Chipkontrolle abgenommen bekam. Das klappte bei allen tadellos und war so herrlich locker, dass gar keine Aufregung aufkommen konnte. Natürlich flatterten doch bei einigen die Nerven und Trainerin Simone Simon wechselte im Sekundentakt die Gesichtsfarbe zwischen kreidebleich und hummerrot, als sich ihre Tochter Nicola mit ihrer Hündin Odina der Unbefangenheit stellte. Nachdem diese auch überstanden war, konnte Simone wieder atmen und alle Prüflinge hatten die erste Hürde überwunden.

Nun ging es auf den Platz und zur Sache. Die Paarungen teilten sich auf und die ersten beiden Teams meldeten sich bei der Richterin für ihre Unterordnung an.

Nicole mit Grisu und Claudia mit Keks

Nicole und der 18 Monate alte Australian Shepherd Grisu stellten sich als erste dem Schema. Das Frauchen war standesgemäß meganervös und hibbelig. Grisu fand das alles toll. Was mit Frauchen arbeiten, auch wenn sie ein bisschen seltsam vibrierte. War das der Puls? Und warum qualmte es fast aus den Ohren von Frauchen. Doch Grisu ist eine coole Socke und ließ sich nicht groß ablenken. Die beiden zeigten eine sehr schöne Vorführung und nur ein lautes Scheppern aus dem Vereinsheim lenkte Grisu kurz ab. Das war bestimmt Herrchen… Ein kurzer Schnalzer von Frauchen und Grisu war wieder in der Spur. Auch die freie Ablage klappte wunderbar und die beiden durften sich bis zum Verkehrsteil ausruhen.

Claudia und ihr Golden Retriever Keks waren der Gegenpart. Die beiden hatten ihre freie Ablage schon hinter sich und nun ging es ans Schema. Keks ist ein richtiger Knuddelbär und fand das alles sehr amüsant. Er schlenderte gemütlich mit seinem sehr aktiven Frauchen mit und ließ sich mit ein bisschen Überredungskunst dazu bewegen alles brav mitzumachen. Hier mal ein bisschen Schnüffeln, dort mal ein interessierter Blick zu der Gruppe „Hat da keiner einen Keks für den armen Keks?“, aber er war immer beim Frauchen und führte die Kommandos in seiner Geschwindigkeit sehr brav aus. Auch für diese beiden hieß es: „Teil 1 bestanden“.

Claudia mit Grace und Christa mit Louie

Die nächsten Teams meldeten sich und schon ging es für Claudia und ihre Australian Shepherd Hündin Grace los. Claudia ist schon einige Prüfungen gelaufen, aber die Aufregung ist immer ihr treuer Begleiter. Grace wollte ihr angespanntes Frauchen ein bisschen auflockern und hopste neben ihr rum. Sobald die beiden sich eingegrooved hatten lief es aber wie am Schnürchen und bis auf eine kleine Schnüffelung an der Gruppe ließ sich Grace nicht mehr ablenken. Bei der freien Ablage wurde es ihr so langweilig, dass sie irgendwann begann zu schnüffeln, dann aufstand und spazieren ging. Claudia und Grace konnten nicht voll überzeugen, aber Richterin Tanja sah Potential und gab ihnen die Chance sich im Verkehrsteil zu beweisen.

Christa und ihr Pudel Louie waren beide Nervenbündel. Louie pendelte ein bisschen hin und her, war aber sehr aufmerksam und befolgte Kommandos prompt. In der Gruppe legte er sich aus Anspannung kurz hin, kam dann aber sehr schnell wieder zum Frauchen zurück. In der Freifolge lief es für die beiden nicht so perfekt. Louie brauchte ein paar Aufforderungen und war insgesamt gleichzeitig hibbelig und zögerlich. Das Sitz aus der Bewegung fand er doof und legte sich lieber hin. Das Platz aus der Bewegung machte er erst sehr schön, sauste dann aber plötzlich los und wollte sein nervöses Frauchen auflockern und tobte um sie herum. Nachdem die freie Ablage perfekt war, hieß es auch für diese beiden: „Der Verkehrsteil muss bombe laufen.“

Martina mit Chrystal und Andrea mit Keela

Nun folgte die diesjährige mehrfache Landesmeisterin im Mantrailing Martina mit ihrer Chrystal. Die beiden starteten sehr beschwingt und sportlich. Chrystal war irre begeistert und aufmerksam. Das war ja alles so toll für sie. In der Gruppe gab es eine kurze Taschenkontrolle bei Natalie, aber dann war Chrystal wieder voll bei der Sache. In der Freifolge lief es sogar noch besser und Chrystal streberte ganz schön rum. Sitz und Platz aus der Bewegung waren auch super und der Abruf windhundlike sehr flott, aber Chrystal bretterte direkt in die etwas schiefe Grundstellung, so viel Tempo hatte sie drauf. Die freie Ablage war wieder kein Problem. Da kann das Windhundmädchen eine Runde schlafen.

Eine von zwei Gaststarterinnen komplettierte das Team. Andrea und ihre zuckersüße Keela zeigten, was sie gelernt hatten. In der Leinenführigkeit war Keela zuckersüß und himmelte ihr Frauchen ständig an. Die Gruppe wurde freundlich und zurückhaltend begrüßt und dann sehr nett weitergegangen. In der Freifolge war Keela noch aufmerksamer und klettete sich quasi an ihr Frauchen. Das Sitz aus der Bewegung klappte auch aus dem Effeff, aber das Platz aus der Bewegung war nicht Keelas Ding. Sie setzte sich hin und fand das blöd. Der Abruf klappte dann zwar wieder und auch der Vorsitz war super. Auch in der freien Ablage fand Keela es doof und stiefelte ein bisschen rum.

Nicola mit Odina und Silvia mit E-Tau

Als vorletzte Starterin stellte sich Nicola mit ihrem Schnauzermädel Odina den wachsamen Augen von Richterin Tanja. Nicola hat Odina als etwa 1jährige Hündin übernommen, nachdem ihre erste Familie mit dem Temperament der Hündin nicht klar kam. Die beiden sind zu einem tollen Team herangewachsen und verstehen sich fast blind. Odina zeigte, was in ihr steckte und absolvierte eine perfekte Prüfung. Alles klappte wie am Schnürchen und die ganze Nervosität fiel mit einem Schlag von Nicola ab, als Dina sich nicht ablenken ließ und einfach nur an ihrer Seite blieb. Die beiden zeigten auch eine perfekte Ablage und konnten dem nun kommenden Verkehrsteil gelassen entgegen sehen.

Gaststarterin Silvia mit ihrem Goldie E-Tau rundete mit einem wunderschönen Lauf das Teilnehmerfeld ab. Die beiden agierten als perfekte Einheit und zeigten einfach nur eine großartige Prüfung. Der fröhliche Goldie ließ sich nicht ablenken und hatte den Fokus fest auf sein Frauchen gerichtet. Hätte E-Tau bei der Ablage nicht zwischendurch beschlossen, sich hinzusetzen, hätte er sich den Tagessieger mit Nicola und Odina geteilt. Trotzdem bestanden die beiden den Teil 1 locker und konnten sich erstmal das Mittagessen schmecken lassen, bevor es zum Verkehrsteil ging.

Verkehrsteil

Für den Verkehrsteil wir die neue Brücke gerne genutzt. So sind wir genau gegenüber dem Wohnmobilstellplatz und dort ist immer was los. Perfektes Übungsgelände also. Als hätten wir sie bestellt, kamen Autos, Gassigänger, Radfahrer, Jogger und jede Menge Trubel rund um unsere Prüfungsgruppe. Alle Hunde meisterten die ihnen gestellten Alltagsaufgaben perfekt und konnten sich von ihrer besten Seite zeigen. Am Ende bescheinigte Richterin Tanja Fischer allen Prüflingen, auch den beiden Wackelkandidaten, dass sie tolle Begleithunde hätten und wünschte ihnen noch viel Spaß für die nun kommende Zeit.