Ein Schmetterling wird Landesmeister

Mit sehr kritischem Blick wurde der Himmel gleich am frühen Morgen begutachtet. Schließlich waren für den Nachmittag schwere Gewitter angekündigt. Doch der Vormittag zeigte sich von einer sehr freundlichen und zunehmend schwüler werdenden warmen Seite. Rund um den abgesteckten Parcours sprossen (meist) grüne und braune Zelte oder auch Pavillons. Hundeboxen wurden aufgestellt. Es wurde zunehmend wuseliger. Die Starter pilgerten zur Meldestelle und holten sich auf dem Rückweg noch schnell den einen oder anderen Kaffee oder ein kleines Frühstück.

Klasse 0

Punkt 9 – naja +/- ein Viertelstündchen später ging es schon los. Leistungsrichter Oliver Gustke hatte einen anspruchsvollen, aber gut machbaren Parcours gestellt, der mit der einen oder anderen Verleihung aufwartete. Trotzdem konnten einige Starter am Ende einen fehlerfreien Lauf aufweisen und an ihrem Aufstieg arbeiten. Seit diesem Jahr gibt es vier Sprunghöhen. Small mit 30 cm, Medium mit 40 cm, Intermediate (neu!) mit 50 cm und Large mit 60 cm Sprunghöhe. In der neuen Intermediate-Höhe gibt es noch nicht so viele Starter, da die Hunde alle neu eingemessen werden müssen, das wird sich aber sicher schnell ändern. Besonders niedlich war eine kleine Intermediate-Starterin in der Klasse 0, die mit der Hündin ihrer Mutter außer Konkurrenz lief und eindrucksvoll zeigte, dass auch ein 3jähriges Kind wunderbar führen kann.

Andrea startete mit ihrer Krissy in der Höhe Medium im Rahmenwettbewerb der Landesmeisterschaft. Krissy war hochmotiviert und stürmte regelrecht auf den Platz. Sie war begeistert, dass so viel los war und dementsprechend aufgekratzt. Andy musste ihren Wirbelwind sehr zügeln, damit diese nicht einen selbstgewählten Parcours zusammenstellte. Es klappte wunderbar und bis auf eine stürmische Verweigerung (weil Krissy unbedingt Andy, den Sprung und alles umkreisen musste) kamen die beiden prima durch, was auch mit einem dritten Platz bei den Landesmeisterschaften belohnt wurde.

Klasse 1

Gleich zwei unserer eigenen Starter gingen in der Klasse 1 an den Start. Andy hatte ein Kontrastprogramm, da sie nun mit Elena startete, die eher die Balu-Philosophie „probier’s mal mit Gemütlichkeit“ vertritt und nicht so überschäumend an den Start geht, wie ihre kleine „Cousine“. Elena hatte die Ruhe weg und arbeitete sehr ruhig und besonnen alle Hindernisse ab. Die beiden hatten einen fehlerfreien und gemütlichen Lauf, der aber einige Zeitfehler inne hatte. Würde Elena etwas Gas geben, könnte sie die schnellere Konkurrenz locker besiegen, da diese durch ihre Geschwindigkeit viele Fehler machen. So erreichten sie wegen der „kleinen“ Zeitüberschreitung den fünften Platz.

Petra und Yumi gingen motiviert und positiv an den Start. Bereits nach dem zweiten Hindernis hätte Petra ihre Yumi am Liebsten im nahen Tierheim abgegeben. Yumi beschloss nämlich zunächst mal die netten Menschen am Richtertisch zu begrüßen und anschließend nach Leckerchen zu suchen, die doch bestimmt jemand auf dem Platz verloren hatte. Kaum waren die beiden wieder auf Kurs, entdeckte Yumi den freundlichen Parcourshelfer hinter dem Slalom und musste ihm auch noch Hallo sagen. Ziemlich entnervt leinte Petra nun Yumi an und verlies mit ihrem bockigen Aussie-Mädchen sehr traurig den Platz. Schade, die beiden sind nämlich echt gut, wenn Yumi den Kopf beisammen hat.

Klasse 2

Sie kam, flitzte und siegte. Seit Nathalie mit ihrer Drops im letzten Frühsommer die Begleithundeprüfung abgelegt hat, verfolgen die beiden eine Strategie: „gewinnen“! Dieses Ziel hatten sich die beiden diesmal auch gesetzt. Sehr motiviert und zuversichtlich hatte Nathalie schon beim Abgehen verschiedene Wechsel und ihren eigenen Standpunkt mit den Trainern besprochen, war sich aber sicher, dass es klappt. Also setzte sie das kleine Frühstart-Mädchen ab und beeilte sich einen kleinen Vorsprung zu erreichen. Dann ging es los. Nathalie rief Drops über den Startsprung und das kleine Papillon-Mädchen sauste los. Wie ein kleiner wuscheliger Blitz flitzte Drops fehlerfrei über den Parcours und Nathalie musste alles geben, um immer perfekt die Ideallinie halten zu können. Das Training und die vielen Starts in der Halle zahlten sich aus. Unschlagbar kamen die beiden mit einer Hammerzeit fehlerfrei im Ziel an und gewannen den Landesmeistertitel. Herzlichen Glückwunsch!

Klasse 3

Die Königsklasse. Hier geht es ans Eingemachte. Wer dort ankommt ist wirklich ganz oben und muss auch ganz schön kämpfen, um oben zu bleiben. Der Parcours war sehr schwierig und man musste das richtige Maß zwischen Geschwindigkeit und Kontrolle finden. Nur schnell verleitete einen Hund schnell mal in den Tunnel zu schlüpfen oder über einen nahen Sprung zu hüpfen, während der Zweibeiner noch mit den Gedanken des nächsten Hindernisses und vor allem dem hinterherrennen befasst war.

Jumpings

Es folgte eine kurze Mittagspause und dann ging es leider auch schon mit dem Regen los. Zunächst hat es nur ein bisschen Genieselt, aber später legte es voll los. Schade, dass das Wetter so gemein war. Trotzdem haben die Sportler alles gegeben und sind auch auf rutschigem Rasen gerannt und haben mit ihren Hunden den schwierigen Parcours überwunden. Zum Glück hat es sich nicht eingeregnet und blieb bei einzelnen Schauern, die zwar heftig waren, aber nicht andauernd.

So konnte die Siegerehrung unserer neuen Landesmeisterin sogar noch mit etwas Sonne stattfinden.